Design Thinking im Webdesign: Ein Leitfaden für Unternehmen

Wie Nutzerzentrierung erfolgreiche Webprojekte ermöglicht

 

Endlose Diskussionen über Designdetails, technische Vorgaben oder interne Wünsche – kennst du das aus deinem Arbeitsalltag bei Website-Projekten? Was oft gut gemeint ist, zielt aber am eigentlichen Zweck vorbei. Denn der Erfolg eines Webprojekts hängt von einer einfachen Frage ab: Dient diese Website wirklich den Bedürfnissen ihrer Nutzenden? 

Genau hier setzt Design Thinking an. Mit Empathie und Nutzererfahrung im Zentrum hilft es Unternehmen, Websites zu entwickeln, die nicht nur visuell überzeugen, sondern auch intuitiv, wirksam und an den Zielen der Nutzenden ausgerichtet sind. 

 

Was ist Design Thinking? 

 

Design Thinking ist ein nutzerzentrierter Ansatz zur Problemlösung. Ursprünglich aus der Designpraxis stammend, wird es inzwischen branchenübergreifend eingesetzt. Im Gegensatz zu linearen Prozessen ist Design Thinking iterativ: Man testet, verfeinert und passt kontinuierlich an. 

Die fünf klassischen Phasen sind: 

 

  1. Verstehen: Bedürfnisse, Herausforderungen und Verhaltensweisen der Nutzenden erfassen. 

  2. Definieren: Das eigentliche Problem klar benennen. 

  3. Ideen entwickeln: Eine Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten sammeln. 

  4. Prototypen entwickeln: Erste, greifbare Versionen erstellen. 

  5. Testen: Feedback einholen und Lösungen verbessern. 

 

Im Webdesign bedeutet das: nicht nur auf Ästhetik und Features zu achten, sondern Erlebnisse zu gestalten, die reale Probleme lösen. 

 

 

 

Warum nutzerzentriertes Webdesign entscheidend ist 

 

Die Website ist oft der erste Berührungspunkt mit einer Marke, innert Sekunden muss ein positiver Eindruck entstehen, damit die potenzielle Kundschaft nicht abspringt. Eine klare, nutzerzentrierte Gestaltung kann Vertrauen aufbauen und dazu beitragen, dass Besucherinnen und Besucher zu Kundinnen und Kunden werden. 

 

Weshalb ist aber Design Thinking im Webdesign so wichtig? 

 

  • Führt zu besserer Usability: Inhalte werden schneller gefunden. 

  • Führt zu höheren Conversion-Raten: Klare Nutzerwege verringern Hürden. 

  • Schafft Markenvertrauen: Ein nahtloses Erlebnis signalisiert Professionalität. 

  • Macht fit für die Zukunft: Iteratives Testen hält die Website relevant. 

 

Kurz gesagt: Eine Website, die die Nutzerbedürfnisse ignoriert, ist ein Geschäftsrisiko. 

 

Design Thinking praktisch anwenden 

 

1. Verstehen: Nutzende wirklich kennen 

 

Beginne mit Recherche: Interviews, Umfragen oder Analyse bestehender Website-Daten. Welche Probleme haben Nutzende? Welche Aufgaben wollen sie erledigen? 

Beispiel: Ein Beratungsunternehmen stellt fest, dass Besuchende weniger an der Firmengeschichte interessiert sind, sondern vor allem Fallstudien lesen und einen Beratungstermin buchen wollen.  

 

2. Definieren: Das eigentliche Problem benennen 

 

Übersetze die Erkenntnisse in eine klare Problemstellung.  

Statt: „Wir brauchen ein neues Homepage-Design“  

lieber: „Nutzende finden unsere Hauptleistungen nicht, deshalb müssen wir die Navigation und Inhalte vereinfachen.“ 

So stellt man sicher, dass am richtigen Problem gearbeitet wird. 

 

3. Ideen entwickeln: Kreativität fördern 

 

Bringe unterschiedliche Perspektiven zusammen: Designerinnen und Designer, Entwicklerinnen und Entwickler, Marketing und Kundensupport. Offenes Brainstorming führt oft zu überraschend guten Lösungen. 

Beispiel: Das Team erkennt, dass die Navigation für viele Nutzende unübersichtlich ist. Eine Lösung könnte eine klarere Menüstruktur mit weniger Ebenen sein. Gleichzeitig entsteht die Idee für ein interaktives Suchtool, das Besuchende schnell zu den passenden Inhalten führt  – ob sie ein Produkt suchen, eine Dienstleistung vergleichen oder Kontakt aufnehmen möchten. 

 

4. Prototypen entwickeln: Schnell sichtbar machen 

 

Anstatt sofort voll zu entwickeln, helfen Wireframes, Mockups oder klickbare Prototypen, Ideen früh zu testen. 

Vorteil: So vermeiden Unternehmen, Monate in Funktionen zu investieren, die später kaum genutzt werden. 

 

5. Testen: Feedback einholen und anpassen 

 

Schon wenige Tests mit echten Nutzerinnen und Nutzern zeigen, wo es hakt: Finden sie die gewünschten Informationen? Verstehen sie die Handlungsaufforderungen? 

Tipp: Testen endet nicht beim Launch. Eine Website ist ein lebendiges System, das laufend optimiert werden sollte. 

 

Vorteile für KMUs von Design Thinking im Webdesign 

 

Wie können Unternehmen, die Design Thinking in der Praxis anwenden, profitieren? 

 

  • Spart Kosten: Frühzeitiges Testen verhindert teure Nacharbeiten. 

  • Führt zu Engagement: Besuchende bleiben länger und interagieren stärker. 

  • Ermöglicht bessere Conversions: Klare Call-to-Actions steigern messbare Ergebnisse. 

  • Schafft Einigkeit: Zusammenarbeit führt zu fundierteren Team-Entscheidungen. 

 

Vor allem aber entsteht eine Website, die für Nutzende funktioniert, und nicht nur für die Menschen im Unternehmen. 

 

Beispiel aus der Praxis 

 

Ein E-Commerce-Unternehmen möchte seine Produktseiten neu gestalten. Ohne Design Thinking läge der Fokus wahrscheinlich auf neuen Bildern und Branding. Mit Design Thinking zeigt sich, dass Nutzende vor allem Wert auf Grössentabellen, Lieferoptionen und Kundenbewertungen legen. Werden diese priorisiert, steigen Conversion und Umsatz direkt. 

 

Fazit: Mit Nutzenden gestalten, nicht nur für sie 

 

Design Thinking verändert die Perspektive: Es geht nicht darum, für Nutzende zu gestalten, sondern mit ihnen. Wer sie früh einbindet, kontinuierlich testet und Lösungen anpasst, stellt sicher, dass Websites nicht nur modern aussehen, sondern tatsächlich wirken. 

Das führt zu Websites, die Vertrauen schaffen, den Geschäftserfolg unterstützen und für die Nutzenden relevant sind. Eine nutzerzentrierte Website ist eine Voraussetzung, um im digitalen Wettbewerb zu bestehen.